Entnahme

Wem gehört das Wasser?

Uns steht das Wasser bis zum Hals!

Pro Kopf gerechnet zapfen wir in Deutschland rund 128 Liter Wasser, um es zu trinken, uns und unsere Wohnung zu reinigen, das Klo zu spülen. Wenn wir allerdings den gesamten Wasserverbrauch Deutschlands auf die Menschen im Land verteilen (exportiertes Wasser abgezogen, importiertes Wasser addiert), kommen wir sogar auf 7.200 Liter pro Kopf und Tag.


Das wirft ernsthafte Fragen auf. Was geschieht mit dem verwendeten Wasser? Wo wird es zusätzlich mit Nähr- und Giftstoffen belastet? Wo fehlt es besonders? Und: Ist das alles alternativlos?

Die Industrie – Sie kann Wässerchen trüben!

Der größte Anteil des verbrauchten Wassers in Deutschland geht auf das Konto der Industrie.

Das Recherchekollektiv Correctiv hat zusammengestellt, wo Industrie wie viel Wasser entnimmt.

Große Unternehmen, allen voran die Energiekonzerne mit ihren Tagebauen, entnehmen Jahr für Jahr Millionen von Kubikmetern Wasser. In manchen Regionen sterben die Wälder, sinkt der Grundwasserspiegel, wissen Bäuer*innen nicht, wie sie ihre Ernte retten sollen. Oft können die Konzerne das Wasser zu minimalen Kosten entnehmen. Das ist s nicht mehr zeitgemäß. Weil es Zeit ist, den Streit zu suchen, trägt die Kampagne gerade Aktionsideen und -beispiele zusammen.


Was hilft die Nationale Wasserstrategie?


Erst im März 2023 verabschiedete die Bundesregierung ihre Wasserstrategie. Überfällig angesichts mehrerer Dürresommer in Folge, gefährlich niedriger Fluss-Wasserstände, ständiger Waldbrände und deutlicher Ernteausfälle. 
Es geht darum, die Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern. Dazu geht es in der Strategie um Bestandserfassungen von Oberflächen und Grundwasser, es geht um die Rettung und Wiederherstellung von Wäldern und Grünflächen. Das Dokument beinhaltet Leitlinien dafür, wer im Fall des Mangels Vorrang haben soll. Und welche technischen Maßnahmen, unter anderem zusätzliche Pipelines, helfen können, Engpässe zu überbrücken.

Obwohl die Umweltministerin bei der Vorstellung der Strategie betonte, dass die Versorgung der Menschen mit gesundem Trinkwasser Vorrang vor der Industrie haben muss, ist die Strategie nicht so weitreichend, wie sie sein könnte. Es gibt viele Orte, an denen Konzerne ihre Wasserentnahme verlängert sehen wollen, nur wenige, wo der Schutz des Wassers ausreichend im Vordergrund steht. Ein weites Feld also für Einmischungen.


Aktionsideen

Wir kochen alle nur mit Wasser. Verbünde sich und werde aktiv!

Wasserhahn

Aus sehr großer Pappe lässt sich ein gut erkennbarer Wasserhahn ausschneiden (im Fahrradladen fragen hilft oft). Ihr könnt damit in der Stadt demonstrieren. Oder auch an den Tatort ziehen und zeigen, wo genau das Wasser gezapft wird. Dort Wasserhahn-Pappe aufstellen und Mahnwache machen.

Wasser-Mahnwanderung

Aus blauem Stoff fertigt ihr eine große “Wasserschleppe” und zieht sie hinter einer Darsteller*in her, die den wassergierigen Konzern Eurer Wahl darstellt. Diese Person kann eine Maske tragen oder ein Morphsuit, trägt ein großes Konzernlogo auf Brust und Schultern. Ihr geht damit feierlich durch die Fußgänger*innenzone, zum Beispiel bis zum Rathaus oder zum “Tatort”

Mahnwache mit Diskussionsveranstaltung

Ihr könnt Politiker*innen zum Ort der Mahnwache einladen. Öffentliche Diskussion: Was tut Ihr, um Wasser für künftige Generationen zu sichern?

Traktoren-Protest für gute Ernten

Mit Bäuer*innen Protest-Trecker-Tour zum „Tatort“: Hier zapft Firma XY Wasser ab, unsere Ernte verdorrt!

Vernetzt Euch!

Schaut Euch um: Es gibt gerade viele Aktionen von Klimagerechtigkeitsgruppen gegen die Wasserentnahme durch Tesla in Grünheide (Brandenburg) oder im Rheinland und in der Lausitz durch die Braunkohle-Konzerne RWE und LEAG.